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Der Vater von Sherlock Holmes ist gestorben! Am 7. Juli 2025 ist 95. Todestag von Arthur Conan Doyle

Am 7. Juli 1930 starb der Schriftsteller Arthur Conan Doyle. Mit seinem Detektiv Sherlock Holmes wurde er schon zu Lebzeiten so berühmt, dass es Segen und Fluch zugleich war. Darum wollte er diese Figur mit der Geschichte 'Das letzte Problem' loswerden. Doch ein paar Jahre später konnte er nicht widerstehen, ihn erneut ermitteln zu lassen. Zum Glück! Denn dank der Literatur lebt Doyle selbst weiter –inzwischen auch als eigene Figur in der von anderen Autor*innen!

Links "Bekanntschaft mit dem Tod", in der Mitte eine Kurz-Bio zu Arthur Conan Doyle und rechts "Whitechapel"

Mit 'Die geheimen Archive des Sir Arthur Conan Doyle' hat der 'Blitz-Verlag Audio' nicht nur seine erste eigene Hörspiel-Serie umgesetzt, sondern auch dem geistigen Vater von Sherlock Holmes ganz prominent ein akustisches Denkmal gesetzt.

Gesprochen wird er von Axel Prahl, der 1960 geboren ist. Und Arthur Conan Doyle wurde etwas älter als 70 Jahre. Zeitlich passt es also, dass Prahl dem britischen Autor seine Stimme leiht. Trotzdem gefällt mir das irgendwie nicht so gut. Prahl in der Rolle als Erzähler kommt leider genauso träge daher wie die bisherigen Geschichten selbst.

Hörspiel mit etwas (Audio-)Biografie

Die erste Folge namens 'Bekanntschaft mit dem Tod' wurde im August 2024 veröffentlicht. Natürlich ermittelt darin Sherlock Holmes (gesprochen von Charles Rettinghaus, der sonst für den 'Maritim-Verlag' als „Sonderermittler der Krone“ eingesetzt wird).

Seitdem sind vier weitere Teile erschienen. Allerdings alle ohne Holmes. Bei der zweiten Folge 'In ewiger Erinnerung' geht es um einen Fall in der schottischen Stadt Edinborough. Wobei Doyle das noch präzisiert und dabei auch ein bisschen aus seiner eigenen Biografie verrät: „Genau genommen an das medizinische Institut, an dem ich einst selbst studierte.“

Witzigerweise kommt es in der Rollenverteilung dabei zu einem Querverweis: Joachim Tennstedt, der für 'Titania Medien' in deren Serie den Sherlock Holmes gibt, tritt hier als Professor McGee auf. Bei 'Schneegestöber' verschlägt es uns nach Davos. Aus Gründen, wie Doyle sagt: „Ich als begeisterter Skifahrer bin dort selbst sehr gern zu Gast.“

'Das Haus in den Highlands' hat dann tatsächlich gar keinen Bezug mehr. 'Der Ripper von Edinburgh' führt dann wenigstens zu Doyles Geburtsstadt zurück. Mehr aber auch nicht. Für den 18. Juli 2025 ist dann eine 'Kreuzfahrt ins Verderben' angekündigt. Leider auch ohne Holmes!

Titel und Cover wurden für zwei weitere Folgen schon als Facebook-Post von 'Highscore Music' (öffnet in neuem Fenster) verbreitet. Ob Holmes oder ein anderer bekannter Charakter aus Doyles Feder bei 'Das letzte Lächeln' oder 'Alles auf Tod' auftauchen wird, scheint aber noch nirgends verraten worden zu sein. Genauso wenig wie der Termin zur Veröffentlichung.

Arthur Conan Doyle lebt – als Figur im Hörspiel weiter

Das erste Mal, dass ich Arthur Conan Doyle selbst als eine semi-fiktive Figur in einem Hörspiel erlebt habe, war 2007 bei Teil 6 von 'Die schwarze Sonne'. 'Whitechapel' spielt (zum Teil) 1888. Da hatte Doyle schon kurz zuvor 'Eine Studie in Scharlachrot' erfolgreich veröffentlicht. Mit gerade erst einmal 29 Jahren.

Da passt es stimmlich, dass ihn für den 'Lausch'-Verlag der damals 25-jährige Sänger Kim Frank von der Deutschpop-Band ECHT gesprochen hat. Aber Achtung! Wer verstehen will, worum es sich in dem Hörspiel (auch noch) dreht, sollte unbedingt die ganze Geschichte von Anfang an hören. Es geht darin nämlich um Ereignisse, die auch in anderen Zeitebenen lange davor und danach spielen.

Der Fall ist also nicht in sich abgeschlossen. Und so gerät darauf in der Folge 'Goldene Morgenröte' auch Doyle mit Nathaniel de Salis (gesprochen von Harald Halgardt) aneinander, als dieser seine Schlussfolgerung äußert, dass die Morde auf die Schrecken einer anderen Welt zurückgehen. 

„Eine andere Welt? Ich bitte Sie!“, spricht aus Doyle ganz der Mensch der Wissenschaft. „Wollen Sie Spuk und Geistererscheinungen für diese Taten verantwortlich machen, Mr. de Salis? Einen Dämon oder doch vielleicht lieber den Fürsten der Unterwelt selbst?

Der Fürst der vergessenen Welt

„Sie haben recht. Aber dennoch wissen Sie nichts“, lenkt de Salis ein. Seiner Theorie nach bezieht sich die Schmierei mit dem Wort „Juwes“ neben einer der Ermordeten nicht auf Juden, sondern sei ein Hinweis auf „Jahbulon“.

Ein Wort, dass sich bei Freimaurern auf die Ermordung der Legendenfigur Hiram Abif bezieht. Demnach sei er der Erbauer des Tempels von König Salomo in Jerusalem gewesen. Seine Gesellen töteten ihn, nachdem sie ihm ein Geheimnis entlockt hatten, das nun für düstere Pläne genutzt wird ...

Wer Spaß an den Hintergrund-Infos hat, sollte auch mal die Fan-Seite https://diezeitistauchderinhalt.com oder den dazugehörigen Podcast 'Bei Zeiten' besuchen. Schließlich gilt es ja, wie im Untertitel der Hörspielserie angekündigt, das „dunkle Geheimnis der Zeit“ zu lösen.

Übrigens noch ein Querverweis gefällig? Axel Prahl wirkte vor fünf Jahren in der Hörspiel-Serie 'Enthüllt' mit, bei der Kim Frank die Regie geführt hat. Der alte traf quasi auf den jungen Arthur Conan Doyle. Wer weiß, ob es in der Zukunft noch einen geben wird!

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