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Energopolis – Podcast über alles mit Energie feiert Einjähriges mit Doppelfolge

 „Yeah, da schmeißen wir virtuelles Konfetti in die Runde“, freute sich Christian Thommessen Ende April 2024 über den Start von ’Energopolis’ mit Florian Nigbur. Behandelt wird in ihrem Podcast laut eigenem Slogan „alles mit Energie“. Nun gut ein Jahr später können die beiden jungen Energie-Experten auf stolze 24 Beiträge zurückblicken. Und zum ersten Geburtstag haben sie sich jetzt eine Doppelfolge gegönnt.

Der Podcast Energopolis wird auf einem Smartphone gezeigt neben einer Steckdosenleiste und einer Glühbirne

„Erstmal Danke für die Einladung und herzlichen Glückwunsch euch zum Einjährigen“, gratuliert Wibke Brems, die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag NRW, die sich geehrt fühlt, dabei sein zu können.

Podcast am Puls der Zeit

Dass mit ihr eine Doppelfolge entstanden ist, liegt aber tatsächlich auch ein bisschen am Zufall: „Wir hatten ursprünglich vereinbart mit Wibke über das Thema, warum Politik mehr Ingenieurinnen braucht und umgekehrt, zu sprechen. Jetzt kam aber natürlich die Veröffentlichung des Koalitionsvertrags knapp vor einer Woche dazwischen. Deswegen haben wir uns entschlossen, einfach zwei Themen zu besprechen.“

Und tatsächlich reden die drei gut eine Stunde lang über den Koalitionsvertrag in Bezug auf unser Energiesystem. Angesprochene Punkte sind dabei unter anderem Bürokratieabbau, Kraft-Wärme-Kopplung, Technologieoffenheit, Strompreisspitzen, Reservekraftwerke, Fracking, Wirkungsgrad, Klimageld, Kraftwerksstrategie und das so genannte „Heizungsgesetz“.

Natürlich werden viele Formulierungen im Koalitionsvertrag auch kritisch betrachtet. Im Fazit kann aber auch laut Wibke Brems mitgenommen werden, dass da jetzt nicht alles irgendwie schlecht ist: „Es kommt einfach hinterher drauf an, wie schnell sie jetzt wirklich mit konkreten Dingen kommen. Und wie genau setzen sie es um.“

Hören-Lernen-Verknüpfung bezüglich z.B. Kraft-Wärme-Kopplung

Wer jetzt nur Bahnhof – oder hier eher Kraftwerk – versteht, sollte aber trotzdem ruhig mal in den Podcast reinhören. Denn viele der Begriffe werden natürlich auch hier und da erklärt. So zum Beispiel mit ihrem damals ersten Gast Othmar Verheyen, der im Mai 2024 seit 45 (!) Jahren am Lehrstuhl Energietechnik der Universität Duisburg-Essen gearbeitet hat.

Als Vorstands- und Gründungsmitglied des Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK) ist er natürlich der passende Experte, um die Frage der zweiten Folge ausführlich zu beantworten: „Welche Rolle spielt die Kraft-Wärme-Kopplung bei der Energiewende?“

Nach dem Kennenlern-Teil lassen sie ihn auch gleich einen Satz ergänzen, der die Hauptfrage aufgreift. KWK ist wichtig, weil …: „… die erneuerbaren Energien natürlich den Strommarkt dominieren und Sonne und Wind da die tragenden Säulen sein werden. Aber sie haben zwei kleine Schwächen.“

Er sagt, dass sie einerseits bei sehr hohen Temperaturen oft nicht so effizient sind und sich einige Prozesse schlecht oder gar nicht elektrifizieren lassen. Und andererseits gibt es Zeiträume, in denen sie sehr wenig Energie liefern. Dann kann nur auf Speicher oder Anlagen zurückgegriffen werden, mit denen die Energieerzeugung steuerbar ist – am besten in KWK-Anlagen.

Was mit Kraft-Wärme-Kopplung gemeint ist, muss er da natürlich auch gleich bei der Nachfrage erklären: „Die einfachste Erklärung ist einfach die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme – entweder zum Beispiel in einem Motor, in der Gasturbine, in der Brennstoffzelle oder was es noch da gibt.“

Als ein Beispiel, wo gleichzeitig Kraft und Wärme genutzt werden, ist das Auto. In erster Linie dient dessen Motor der Fortbewegung, aber im Winter kann er eben auch schön den Innenraum heizen. Wenn in einer KWK-Anlage dann zum Beispiel mit Wasserstoff betrieben wird, der durch erneuerbaren Strom erzeugt wurde, funktioniert das nachhaltig und klimaneutral.

Power sucht Frau

Spannend wird es, wenn Florian und Christian dann auch mal ordentlich über den Tellerrand schauen. So wie in der Fortsetzung ihres Gesprächs mit Wibke Brems. Darin geht es wie schon oben vorher angekündigt um die Frage „Warum Politik mehr Ingenieur*innen braucht und Ingenieur*innen mehr Politik“.

Dabei enthält der erste Teil der Frage schon unglaublich viele Anknüpfungspunkte, wie die Politikerin erklärt: „Eigentlich sollen ja Parlamente die Bevölkerung repräsentieren. Das passt leider insgesamt nicht. Also zum einen haben wir im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung zu wenig Frauen. Wir haben zu wenig Menschen mit Migrationshintergrund. Wir haben auch zu wenig Menschen ohne Studium.“

Im Podcast werden einige Statistiken genannt, die das Tätigkeitsfeld der Abgeordneten untersucht haben. Was den Beruf oder Stand der 630 Abgeordneten angeht,  führt laut bundestag.de (Link öffnet in neuem Fenster)  mit sehr deutlichem Abstand der Bereich „Unternehmensorganisation, Recht, Verwaltung“ mit 459 Personen.

Von den 630 Abgeordneten sind nur 204 Frauen. Ihr Anteil liegt bei 32,4 Prozent. Am höchsten ist der Anteil weiblicher Abgeordneter bei Bündnis 90/Die Grünen mit 61,2 Prozent. Dazu stellt Florian kurz mal einen statistischen Einblick in den eigenen Podcast vor: „Unser Hörerinnen-Anteil liegt laut Spotify bei 18,5 Prozent.“

„Wir sollten vielleicht auch mal bei uns eine höhere Quote an Frauen als Gäste versuchen zu gewinnen“, schlägt Christian vor. Mit Susanne König (Co-Gründerin vom Energiespeicher-Start-up Kraftblock) Joana Verheyen (wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Energietechnik der Universität Duisburg-Essen) und Katharina Fetzer (Leitung IT des Vermietungsunternehmens hylane für Wasserstoff-Lkws) hatten sie quasi jede fünfte Folge einen weiblichen Gast.

Und was die Hörerinnen angeht, kann ich leider nicht sagen, wie viele Leserinnen ich habe und ob sie sich für Energie-Themen interessieren. Wenn ja, dann gerne mal hier vorbeischauen und reinhören:
https://energopolis.de/

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