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Gisbert Haefs – Der Spott des Gemetzels (Hörspiel mit Bastian Pastewka & Anke Engelke)

„Heudotter“, das sind die berühmten letzten Worte von Daniela Dingeldeins Onkel, wie sie an Baltasar Matzbach übermittelt werden. Und da er sich als „... 'Universaldilettant' bezeichnet, der sich in die Gefilde der Kriminalistik verirrt habe“, ergibt sich daraus ein neuer Fall. Einer von mehr oder weniger insgesamt neun, die hier als Hörspiel auf einer Doppel-CD vereint wurden.

Cover vom Hörspiel "Der Spott des Gemetzels" von Gisbert Haefs klemmt mit Weinflaschen- und Buchstaben-Magneten ("Heudotter") am Kühlschrank

Bei den von Kai Magnus Sting, Jochen Malmsheimer, Bastian Pastewka und Anke Engelke vorgetragenen Beiträgen handelt es sich wie gesagt übrigens nur mehr oder weniger um Kriminalgeschichten, da zum Beispiel bei 'Baltasars Einsatz' gar keine kriminelle Handlung verübt wird.

Ja, bei den gerade mal knapp dreieinhalb Minuten Spieldauer bleibt ihm nicht einmal viel Zeit, die scheinbar verdächtigen Fakten überhaupt analytisch zu betrachten. Aber gut, ein Mordsspaß ist es dennoch für diejenigen, die sich an Gedankenspielen und Wortakrobatik erfreuen.

Gisbert Haefs mag's französisch

Gisbert Haefs hat es sich übrigens nicht nehmen lassen, die Arbeit des komödiantischen Quartetts damit zu würdigen, die Kapiteltitel selbst anzusagen. Zudem hat er extra für das Hörspiel eine exklusive Geschichte zur Verfügung gestellt.

Sie gibt dem Ganzen in Anlehnung an ein bekanntes und erfolgreiches Theaterstück der französischen Autorin Yasmina Reza den Namen: 'Der Spott des Gemetzels'. Folgende Geschichten sind übrigens enthalten:

  1. Die Geburt der Farce aus dem Geiste des Heulens
  2. Baltasars Einsatz
  3. Matzbach und ein paar Gutmenschen
  4. Matzbachs Trägheit
  5. Die Vorzüge des Baggerns
  6. Matzbachs Lieblingsmord
  7. Wihnachtsdotter-Slam
  8. Eifel-Zweifel
  9. Der Spott des Gemetzels

Das hat doch Schneid, oder?

Etwas verwunderlich ist dabei die Cover-Gestaltung, da keines der abgebildeten (Mord-)Werkzeuge bei den vorgestellten Fällen zum Einsatz kommt, soweit ich das richtig mitbekommen habe. Aufgrund der Vielzahl an Protagonisten übernehmen übrigens alle Sprecher gleich mehrere Rollen.

Anke Engelke wurde dabei ursprünglich nur ins Studio bestellt, um eine Frau und natürlich Daniela Dingeldein einzusprechen. Aber da sie gleich noch deren chinesischen Partner Felix Yü so herrlich vortrug, sicherte sie sich damit mehr Raum auf dem Hörbuch.

Die Grundidee, überhaupt ein Hörbuch oder fast schon Hörspiel aufzunehmen, stammte ursprünglich von Kai Magnus Sting, der vor allem als Erzähler durch das Ganze führt.

Die Hauptrolle des als „faul, verfressen und zynisch ...“, aber auch als „... ein verdammtes Genie“ beschriebenen Amateurdetektivs Baltasar Matzbach hat Jochen Malmsheimer abbekommen. Alle anderen Männer sprechen dagegen eben der Erzähler selbst und Bastian Pastewka.

Hörbuch aus dem Verlag 'tacheles!/Roof Music' seit 22. September 2016 erhältlich. Mehr Infos und Hörprobe (in neuem Browserfenster) unter: http://roofmusic.de/produktkatalog/produkt/1053-der-spott-des-gemetzels

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