Im Februar 2021 startete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) den Podcast 'Geyer & Niesmann – Der politische Wochendurchblick'. Im Trailer dazu erklärt das Duo, dass es im Superwahljahr „ohne Gelaber“ aktuelle Themen bewerten möchte. Wie in der Redaktionskonferenz „... holt man sich da auch mal eine Einschätzung von einem Kollegen“. Und genau das machen sie!
Der dunkelhaarige Steven Geyer und der rotblonde Andreas Niesmann besprechen „...in ihrem Podcast mit weiteren Auskennern aus Hauptstadt-Presse und Politik-Betrieb, was hinter den Schlagzeilen über Wahlkampf, Machtspielchen und Polit-Peinlichkeiten wirklich steckt.“
Und wen sie sich da als Auskenner insbesondere in den letzten paar Wochen eingeladen haben, das kann sich hören lassen. Gleichzeitig können sie damit einer scheinbar häufiger gestellten Frage entgegenwirken: „Warum müssen eigentlich ausgerechnet zwei mittelalte, weiße Typen wie ihr einen Podcast machen?“
Im Podcast wird mit Harald Schmidt divers diskutiert
Für mehr Diversität sorgten im Juli Wladimir Kaminer mit seinem Migrationshintergrund, ihre RND-Kollegin Kristina Dunz mit weiblicher Perspektive und Harald Schmidt, der die Alterspanne erweitert hat. Heute am 18. August 2021 feiert er immerhin seinen 64. Geburtstag und könnte damit fast der Vater von Geyer & Niesmann sein.
Mit der Einschätzung, wie die Bundestagswahl im September ausgehen wird, hält der Entertainer gar nicht lange hinter dem Berg. Er erwartet Schwarz-Grün, denn neben dem Klimawandel ist die Rente das Thema: „20 Millionen Rentner gehen zur Wahl, die stürzen das System. Mit denen kann man es sich nicht verderben, wenn man die Wahl gewinnen will.“
Welche Rolle Annalena Baerbock in der nächsten Bundesregierung spielen könnte, schätzt er so ein: „Ich glaube, dass Annalenchen gut wäre auf den ganzen G7-Gipfeln und so. Das würde ich ihr echt gut zutun. Also Außenminister ist wirklich ein Job, in den kann jeder innerhalb von einer halben Stunde einsteigen.“
Das Rennen um den Wahlsieg ist aber noch lange nicht entschieden – selbst für Olaf Scholz nicht. Dem Kanzlerkandidaten der SPD attestiert Harald Schmidt, dass er auch die Fähigkeiten hätte, in die Fußstapfen von Angela Merkel zu treten: „Auf jeden Fall! Was ich an ihm mag: Er ist unaufgeregt!“
Wladimir Kaminer über Laschet und Putin? Lasse red'n!
In der Podcast-Folge vor Harald Schmidt am 4. Juli 2021 war Wladimir Kaminer zu Gast. Thematisch ging es unter anderem um das Leben in Zeiten von Corona und um Russland, also natürlich auch um den Impfstoff Sputnik V.
Gegen Ende des Gesprächs wird er aber gefragt, welche*n Bundeskanzler*in sich wohl Putin wünschen würde. Er glaubt, dass „... Armin Laschet am Ehesten dem Bild eines westlichen Politikers in den Augen des russischen Präsidenten entspricht.“
Ob das gut oder schlecht ist, bleibt dabei offen. Vermutlich würde sich aber am Umgang mit Russland nichts ändern. Auf Nachfrage muss Kaminer noch erklären, was er damit meint: „Hört auf Leute! Ich möchte nicht … naja ... Er sieht so aus, als könnte man mit dem Mann über alles reden.“
Kristina Dunz sieht Sympathien für die Grünen
Das Thema im Gespräch mit der Journalistin Kristina Dunz, die u.a. 2018 ein Buch über Annegret Kramp-Karrenbauer geschrieben hat, ist ein ganz anderes: Was bleibt nach 16 Jahren Merkel? Da sie selbst die scheidende Bundeskanzlerin bei über 50 Auslandsreisen begleitet und beobachtet hat, ist sie auf jeden Fall die passende Auskennerin.
Zwar kommen dieses Mal auch einige andere Kollegen wie Stefan Aust per Einspieler zu Wort. Aber Kristina Dunz setzt dabei klare und spannende Punkte. Auch bei ihrer Einschätzung, was die nächste Bundestagswahl aus Sicht von Merkel angeht: „Mittlerweile, würde ich sagen, hat sie große Sympathien für die Grünen!"
Als Beispiel nennt sie die letzte Sommer-Pressekonferenz von Angela Merkel als Bundeskanzlerin: „Da hat sie ja weniger Armin Laschet, den jetzigen Kanzlerkandidaten, erwähnt, um ihm vielleicht noch so ein wenig zu helfen. Sondern wen hat sie genannt? 'Fridays For Future' und deren Führungsfigur Luisa Neubauer!"
Tilo Jung schimpft mit Geyer & Niesmann
Bei der ersten Folge im August war dann Tilo Jung im Studio. Mit seinem Youtube- und Podcast-Format 'Jung & Naiv' (hier geht’s zur Website in neuem Fenster) liefert er Infos zu 'Politik für Desinteressierte'.
Als Jahrgang '85 ist er nur wenige Jahre jünger als seine Gastgeber. Steven Geyer hat sein Abitur 1995 gemacht. Und Andreas Niesmann war 38 Jahre alt, als im April '21 bekannt gegeben wurde, dass er Ressortleiter fürs Thema „Wirtschaft“ beim RND wird. Dennoch lässt Tilo Jung die beiden Kollegen auf jeden Fall alt aussehen.
Kurz vor Ende präsentieren die beiden Podcaster die aktuellen Umfragewerte, was Tilo Jung absolut nicht verstehen kann: „Ich lehne ab, was ihr hier macht: […] diese Pferderennen-Berichterstattung. Wer gerade führt, wer gerade aufholt. Das lenkt komplett davon ab, dass wir über Inhalte reden.“
Von daher bleibt es die nächsten Wochen spannend, was inhaltlich noch kommt – und wie das dann von Steven Geyer und Andreas Niesmann gemeinsam mit den kommenden Gästen in ihrem Podcast eingeordnet wird!
Hier geht's zur offiziellen Website (in neuem Browser-Fenster) über den Podcast von Steven Geyer & Andreas Niesmann: https://www.rnd.de/themen/geyer-niesmann/
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