Für das neue Hörspiel der 'Gruselkabinett'-Reihe haben sich die Macher von 'Titania Medien' für eine Vorlage von Georges Rodenbach (1855-1898) aus dem Jahr 1892 entschieden. Was den Titel 'Das tote Brügge' angeht, soll der einstige Glanz der belgischen Stadt tatsächlich ganz real Ende des 19. Jahrhundert verblasst sein. Interessanterweise war es wohl dieser Roman, der die Stadt damals zurück ins Bewusstsein Außenstehender gebracht und zum touristischen Wunschziel vieler Menschen gemacht hat.
Fünf Jahre, nachdem seine Frau 1887 verstorben ist, trauert Hugo Viane (gesprochen von Michael-Che Koch) immernoch. Zur Erinnerung hat er einen Zopf ihres bernsteinfarbenen Haares aufbewahrt. Schwermütig von seinem Verlust ist er nach ihrem Tod ganz bewusst nach Brügge gezogen, wie er selbst sagt: „Wie traurig ist die Stadt an diesen Abenden. Genau dafür liebe ich sie so.“
Auf einem abendlichen Spaziergang trifft Hugo Viane auf eine Dame, die seiner verstorbenen Frau scheinbar wie ein Zwilling gleicht. Tag für Tag hofft er darauf, sie wiederzusehen. Und sein Wunsch wird schließlich erfüllt.
Zufällig wiederentdeckt folgt er der Unbekannten bis in ein Theater, in dem sie auftritt. Wie er herausfindet, handelt es sich um eine Tänzerin aus Lille namens Jane Scott (gesprochen von Eva Michaelis). Seit einigen Wochen kommt sie mit ihrer Theatergruppe nach Brügge.
Das tote Brügge sehen ... und sterben?
„Können wir uns nicht vielleicht einmal privat treffen, wenn Sie in der Stadt sind?“, fragt der Witwer sie frei heraus nach ihrem Auftritt. Und sie willigt ein, nachdem er ihr von seinen beträchtlichen Mitteln berichtet hat. Nach und nach verstrickt er sich so in eine verhängnisvolle Beziehung zu ihr.
Seine Haushälterin Barbe (gesprochen von Herma Koehn) warnt ihn noch, dass seine tote Gemahlin durch sein Handeln im Fegefeuer auf ihn warten müsste. Doch was er als Aberglauben abtut, bringt ihn schließlich den Zweifeln, den Mächten des Wahnsinns und der Toten näher als gedacht …
Hörspielregisseur Marc Gruppe hat es sich übrigens nicht nehmen lassen, selbst in zwei kleinere Rollen als jovialer Opernbesucher und zürnender Priester mitzuwirken. Und als Erzähler erweckt Peter Weis 'Das tote Brügge' wortgewaltig in über 86 Minuten Laufzeit in diesem wie immer aus dem Hause 'Titania Medien' gelungenen Hörspiel zu leben.
Das Hörspiel zu 'Das tote Brügge' ist seit 26. Februar 2021 erhältlich (öffnet in neuem Fenster): https://lnk.to/bruegge
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