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Lausch Hörspiele – 'Caine' war ihr Schicksal (Rezis zur Serie von 2006)

Gerade selbst gegen Ende des Vorjahres in Vertretung für den weltreisenden Ressortleiter zum Hörspielbeauftragten der Zeitschrift aufgestiegen, durfte ich im Februar 2006 quasi die „Geburtsstunde“ von 'Lausch Hörspiele' miterleben. Als erste Veröffentlichung vertonte Hörspielregisseur Günter Merlau 'Caine' basierend auf den Charakteren der gleichnamigen Romanheftserie von Patrick J. Grieser – mit phänomenalem Erfolg! Diverse Auszeichnungen bestätigten die herausragende Qualität der Produktion. Grund genug, hier die alten Rezensionen zu den ersten vier der insgesamt zehn Teile (leicht angepasst) erneut vorzustellen.


Ausschnitt vom Cover des ersten Teils der Hörspielserie 'Caine'

Sein Ende ist erst der Anfang: Als der skrupellose Auftragskiller Steven Caine (Torsten Michaelis, der Synchronsprecher von Wesley Snipes) nach einem Anschlag verhaftet und zu Tode verurteilt wird, ahnt er nicht, dass er noch für größere Aufgaben vorgesehen ist.

Das außerirdische Volk von Kyan’Kor hat ihn auserwählt, um für die Seele des bösartigen Kriegers Kartaan (Lutz Riedel, bekannt als Titelheld der Hörspielreihe ’Jan Tenner’) als Träger zu dienen und somit die Welt an sich zu reißen.

Allerdings will das nicht nur die „Bruderschaft“ verhindern, sondern auch die konkurrierenden Aganoi. Kartaan freut’s, denn das bedeutet: „Mehr Blut für den Hund an meiner Kette!“

Mit ’Das Amulett Von Kyan’Kor’ legt der neu gegründete Hörspielverlag ’Lausch’ einen beachtlichen Einstand hin. Die exzellenten Sprecher und passenden Effekte schaffen genug atmosphärische Dichte, um die Neugier auf die Fortsetzung zu schüren.

Eins, zwei – der 'Todesengel' kommt vorbei!

Nachdem Caine im ersten Teil gelinkt wurde, sinnt er nun auf Rache. Da trifft es sich gut, dass ihn Gangsterboss Moretti (Kaspar Eichel, der damals den Fischer Dietmar in der TV-Serie 'Hallo Robbie!' spielte und seit 2007 vor allem als deutsche Stimme von Robert Redfort bekannt sein dürfte) im Auftrag der Aganoi opfern wollte, gegen die auch seine Lebensretter aus dem Volk von Kyan’Kor kämpfen.

Wobei die Menschen allerdings anscheinend nur Marionetten in diesem außerirdischen Gefecht um die Vorherrschaft auf unserer Erde sind, denn der mit Caine seelisch verbundene Krieger Kartaan kann es kaum erwarten, endlich vollständig von Caine Besitz zu ergreifen...

Nachdem die erste Folge schon ziemlich überzeugend war, aber natürlich auch erst einmal die Charaktere und Hintergründe etwas erklären musste, geht es jetzt in der Fortsetzung richtig rund. Dabei greift (fast) alles perfekt ineinander wie Zahnräder: Die Story, Musik und Hintergrundgeräusche machen ordentlich Druck.

Das Beste ist jedoch, dass die coolen Sprüche von Caine wirklich (!) cool (!!) sind. Umso bedauerlicher ist es, dass 'Collin Drake Und Die Bruderschaft', der dritte Teil der Fantasy-Serie, erst im Januar 2007 folgte.

Drei, vier – fürcht' die 'Dunkelheit' vor deiner Tür!

Wer jetzt in die Geschichte einsteigt, könnte noch den Anschluss bekommen. Denn erneut wird vieles aus den ersten Teilen aufgerollt. Zusätzlich erfährt der Hörer mehr über Caines Kindheit und die Zeit bei einer Spezialeinheit im Kosovo.

Doch die Gesamtgeschichte kommt eher langsam in Fahrt. Das Problem ist, dass die einzelnen Folgen viele Handlungsstränge bedienen und dadurch in sich nur bedingt abgeschlossen sind. Doch wer sich dafür entscheidet, an der Serie dranzubleiben, wird mit einem Hörspiel auf hohem Niveau belohnt.

Offizielle Webseite von den Machern der 'Caine'-Hörspielserie: https://merlausch.de/phantastische-hoerspiele/

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