Puh, nachdem ich meine ersten 50 Artikel in gut einem Jahr veröffentlicht hatte, brauchte ich für die nächsten 50 gut vier Jahre. Aber die Doppel-Null habe ich jetzt erreicht. Bei vielen Hörspielen und Podcasts ist das auch eher eine Seltenheit. Aber ein paar Beispiele habe ich hier zum runden Jubiläums zusammengestellt!
Die Macher der 'Gruselkabinett'-Hörspiele hatten sich zur Feier ihrer 100. Folge im Jahr 2015 eine Erzählung von H. P. Lovecraft vorgenommen, der mit seinem 'Necronomicon' Horror-Geschichte(n) schrieb. Und so spielt es auch bei diesem Teil eine Rolle.Keziah Mason (gesprochen von Dagmar von Kurmin) wurde 1692 während eines Hexenprozesses in Salem verurteilt – aber konnte auf unerklärliche Weise aus dem Kerker verschwinden. 235 Jahre später zieht Walter Gilman (gesprochen von Hannes Maurer) in ihr ehemaliges Zimmer und begegnet ihr im Traum.
Darin erklärt sie ihm, dass Azathoth ihn erwarten würde. Dass die im Titel genannten 'Träume im Hexenhaus' (Link öffnet in neuem Fenster) zusehends grausigere Ausmaße annehmen werden, ahnt er da noch nicht.
Obwohl er weiß, wen die Dame da erwähnt hat: „Azathoth – den Namen habe ich im Necronomicon gelesen. Soweit ich mich erinnere, ist das eine brandgefährliche, dämonische Wesensheit!“
Wer (nicht) hören will …
Was die Jubiläumsfolge aber zum absoluten Muss für alle Hörspiel-Fans macht, ist die Bonus-DVD mit einer über 50-minütigen Film-Dokumentation. Schließlich bekommen sie selten so einen umfassenden Einblick in die Produktion.
Diverse Schauspieler und Schauspielerinnen kommen dort zu Wort wie Joachim Tennstedt, Patrick Bach, Lutz Mackensy und Dagmar von Kurmin. Die Begegnung mit ihr war für Marc Gruppe und Stephan Bosenius von 'Titania Medien' enorm wichtig.
Als die beiden diese Hörspiel-Legende das erste Mal persönlich trafen, erklärten sie ihr, dass sie selbst gerne mal eine Geschichte produzieren würden. Sie blieben mit ihr in Kontakt – und setzten dann ihren Traum in die Tat um.
John Sinclair 100 … oder 17, später 24 und dann doch noch mal 100
Noch mehr Grusel? Das 100. Hörspiel mit dem Geisterjäger John Sinclair heißt ’Das Ende’. Was natürlich etwas verwirrend ist, weil seitdem über 80 weitere Folgen produziert wurden.
Es gibt ja auch immerhin weit über 2.400 Romanhefte von ihm – Tendenz steigend. Um die Verwirrung noch größer zu machen, gab es entsprechend in den Achtzigern auch schon die hundertste Geschichte.
’Die Drohung’ (Übersicht bei john-sinclair.de) wurde von Tonstudio Braun noch Ende der Achtiger als Nummer 17 aufgenommen. Die Version für die Edition 2000 war dann aber erst das 24. Hörspiel!
Durch die Modernisierung von Regisseur Oliver Döring fiel dabei leider auch noch ein ganz interessanter Fakt weg. Dass John damals eben in der DDR ermittelte.
In der 2000er-Version greift der westdeutsche BKA-Kommissar Will Mallmann (gesprochen von Lutz Riedel) das auf, als er Suko bei der Fahrt aufzieht: „Wir kommen gleich an die Grenze. Dann müssen wir aussteigen, durch einen unterirdischen Tunnel robben und hoffen, dass uns die Soldaten auf der anderen Seite nicht erschießen.“
„Lass dich nicht auf den Arm nehmen, Suko. Diese Zeiten sind Gott sei Dank lange vorbei“, klärt John (gesprochen von Frank Glaubrecht) ihn auf. Bloß die Straße scheint von der Wiedervereinigung vergessen worden zu sein. Jedenfalls müssen sie zum Brocken, um dort das Buch der grausamen Träume zu suchen.
Schließlich geht es beim Auftakt dieses Dreiteilers darum, dass ’Ein Friedhof am Ende der Welt’ vom Schwarzen Tod auserkoren wurde, um mit John ’Das letzte Duell’ auszufechten. Und da ist jede Herausforderung gerechtfertigt, um daraus als Sieger hervorzugehen.
Wer übrigens gerne beide Fassungen vergleichen will, findet sie als Free Stream unter anderem im offiziellen Youtube-Kanal von ’John Sinclair’.
Podcast über Deutschland, aber normal
Alle guten Dinge sind drei … und deswegen gibt es jetzt noch was Gruseliges! Wolfgang M. Schmitt und Ole Nymoen setzten in der 100. Folge von ihrem Wirtschafts-(Politik-)Podcast ’Wohlstand für alle’ im Juli 2021 ihre Reihe zur damaligen Bundestagswahl fort.
Dabei leitete Wolfgang das Gespräch über das Wahlprogramm der AfD folgendermaßen ein: „Es heißt ’Deutschland, aber normal’. Nach der Lektüre würde ich eher sagen – Deutschland, aber bekloppt.“
In der Beschreibung zur Folge fassen sie zusammen, was sie innerhalb von gut einer halben Stunde Gesprächsdauer anhand ihrer Einschätzungen kurz und knapp erklären: „Schnell stellt sich heraus, wirtschaftspolitisch wäre eine Umsetzung dieses Programms ein Fiasko für den Wirtschaftsstandort Deutschland, den Weidel und Co. zu retten vorgeben.“
Seitdem ist einige Zeit vergangen. Da lohnt es sich, noch mal etwas aktueller hinzuhören. 184 Folgen später sind die zwei immer noch am Podcasten. Thema damals im Januar 2025 war dann wieder das AfD-Programm zur neuen Bundestagswahl.
Wenig überraschend fällt ihr Fazit dabei ähnlich wie 2021 aus. Die Programmpunkte haben sich verschlimmert und das Duo hat zudem die Möglichkeit, die Sachen noch einmal genauer einzuordnen: „Die AfD an der Macht wäre ein Desaster – zuallererst für Minderheiten, migrantische Menschen, Frauen, aber nicht zuletzt auch für die gesamte Volkswirtschaft.“
Bleibt abzuwarten, wie es weitergeht. Und wie Deutschland die Geister los wird, die es rief. Ich freue mich jetzt erst einmal, dass ich hier dieses kleine Jubiläum erreicht habe.
Hoffentlich macht es euch so viel Spaß wie mir. Ich jedenfalls mache gerne weiter. Mal sehen, wie lange ich für die nächsten 100 Beiträge brauche.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen